Micro SD-Karten: Tests, Infos und Kaufempfehlungen

Micro SD-Karten.

Micro SD-Karten sind kompakte Speicher für mobile Anwendungen.

Micro SD-Karten sind kompakte Speicherkarten, die für viele Geräte als externer Datenspeicher eingesetzt werden können. Sie haben kompakte Abmessungen von etwa 15 x 11 mm und sind damit bestens für mobile Geräte geeignet. Die Karten sind so groß wie ein Daumennagel und fassen dabei Kapazitäten von wenigen Megabyte bis derzeit 256 Gigabyte. Sie sind ein sehr guter Kompromiss aus Datendichte und Baugröße. Micro SD-Karten arbeiten komplett mechanikfrei und basieren auf Halbleiterspeichern. Sie halten dadurch große Stöße aus, sind schocksicher, wasserresistent, röntgensicher und temperaturbeständig. Diese Eigenschaften macht sie zu robusten Datenspeichern und erklärt auch die hohe Verbreitung in aller Art von elektronischen Geräten.

Geschichte

MMC-Standard

Der historisch erste Standard für Flash-Speicherkarten war der Multi Media Card (MMC)-Standard. Diese Karten ähneln den heute gängigen SD-Karten sehr. Sie MMC-Karten verfügen über weitere mehr Pins und waren bis zu einer Größe von 16 Gigabyte erhältlich. MMC-Karten wurden 1997 von Siemens und SanDisk zusammen entwickelt und waren anfangs in Digitalkameras recht verbreitet. Bei der Spezifikation des SD-Standards sind die Formate und teilweise das Pinout in den neuen Standard übergegangen. So lassen sich alte MMC-Karten noch in manchen SD-Geräten einsetzen. Dies ist möglich, da der SD-Slot über mehr Pins verfügt, jedoch auch mit den 7 Pins der MMC noch klarkommt. Die Hersteller für MMC-Karten waren in der MultiMediaCard Association vereinigt. Diese Vereinigung ist mittlerweile in der Jedec aufgegangen, die den MMC-Standard beherbergt und immer noch weiterentwickelt wird. Dabei fokussiert sich die Jedec heute auf eMMC-Karten, eine bootfähige Variante im kompakten Format. Dieser Standard ist jedoch nicht zu MicoSD kompatibel und eher in industriellen oder B2B-Anwendungen zu sehen.

SD-Standard

Gebräuchlicher für den Privatanwender und zudem weit verbreitet ist der sogenannte SD-Standard,, der im Jahr 1999 von den Unternehmen Toshiba, SanDisk und Matsuhita (Panasonice) entwickelt wurde. Ziel war es damals, die bestehenden MultiMediaCard (MMC) abzulösen und zu vereinheitlichen. Eine kleine Anekdote der Entwicklung ist, dass das D in dem SD-Logo einer CD nachempfunden ist. Der Hintergrund der Geschichte basiert auf Toshiba, die das Logo bereits besaßen und es zur Vermarktung einer DVD-Alternative einsetzen wollten. Da die Toshiba-DVD nicht gegen den etablierten DVD-Standard bestehen konnte, wurde das Logo für den SD-Standard recycelt. Auf der CES (Consumer Electronics Show) im Jahre 2000 wurde das Format erstmals vorgestellt und zeitgleich die SD-Association gegründet. Diese Organisation verwaltet den SD- und Micro SD-Standard. Zahlreiche Hersteller sind Mitglied, unter anderem auch Hardware-Hersteller wie AMD, ARM, Canon, Dell, Texas Instruments, etc. Es sind dort also nicht nur die Hersteller von MicroSD-Cards vertreten, sondern auch die Anwender dieser Technologie, also insbesondere Hersteller von PCs, Elektronik-Boards oder Kompaktgeräten. Natürlich sind auch die großen Speicherhersteller wie Toshiba, Samsung, Sandisk, Kingston, etc. mit an Board. Im Jahre 2000 wurde die SD-Karte mit Speicherkapazitäten von 32 und 64 MB vorgestellt. Diese kleinen Kapazitäten sind heute kaum mehr vorstellbar und die Standard-Größen haben sich heute um den Faktor >1000 erhöht.

Funktionsprinzip

Alle Speicherkarten funktionieren nach dem Prinzip des Flash-Speichers. Dies sind spezielle transistorbasierte Speicherzellen, die eine permanente Ladungspeicherung erlauben. Grob gesagt können die Speicherzellen mit einer hohen Steuerspannung programmiert werden. Die hohe Spannung sorgt für „bleibende“ Veränderung der Zelle und der Zustand ändert sich von 0 zu 1. Um ein analoges Bild zu erzeugen: anschaulich kann man diesen Speichervorgang als eine ‚plastische Verformung‘ durch große Kraft sehen. Durch Ansehen der Speicherzelle wird dann klar, welcher Zustand gespeichert wurde. Durch eine hohe negative Steuerspannung (analoges Bild: plastische Verformung in die andere Richtung) wird der Zustand wieder rückgängig gemacht. Durch diesen Trick speichert eine Flash-Zelle ihren Zustand dauerhaft auch nach Abschalten aller Spannungen. Unter dem Link Flash-Technik wird das Prinzip anschaulich erläutert. In der Praxis ist das Verhalten eines Flash-Speichers nur mit Halbleiterphysik und quantenmechanischen Tunneleffekten zu verstehen und im Detail sehr kompliziert. Da Halbleiterprozesse aber einen hohen Grad an Miniaturisierung und Skalierbarkeit aufweisen, lohnt sich der hohe Aufwand für die Hersteller. Trotzdem bleibt ein solches High-Tech Wunderwerk für den Endkäufer preiswert, da die Hersteller ihre Produkte über Massen-Fabrikation finanzieren. Typischerweise werden Speicherkarten in Auflagen von mehreren Millionen Stück hergestellt und verkauft. Eine moderne Speicherkarte enthält dabei mehrere Milliarden Transistoren!

Hier folgt ein Video einer Demontage (Teardown) einer SD-Karte mit Blick auf die Speicherchips und die Verdrahtung.

SD-, Mini- und Micro SD-Karte

SD- und Micro SD-Karte.

SD-Karten gibt es in verschiedenen Bauformen.

Die SD Association hat früh erkannt, dass die großen SD-Karten nicht für alle Anwendungen geeignet sind. So kommen zwar die meisten Spiegelreflexkameras mit diesen großen Karten gut zurecht, für Mobiltelefone oder kompakte Singleboard-Computer wie den Raspberry Pi sind diese Karten mittlerweile zu groß. Im Jahre 2003 wurde erstmals die miniSD auf der CeBIT vorgestellt. Die MiniSD liegt von der Größe zwischen der MicroSD und Standard SD-Karte. Manchmal findet man heutzutage noch Adapter für MiniSD. In Geräten ist sie allerdings kaum noch verbreitet, da sie rasch von der Micro SD abgelöst wurde.

Transflash / TF Card: ein anderer Name für Micro SD

Die SD Association hat im Jahre 2005 den Standard Micro SD vorgestellt. Diese kompakten Karten wurden ursprünglich unter dem Namen Transflash (TF) oder kurz T-Flash vermarktet. Aufgrund verschiedener Rechtsstreits (unter anderem mit T-Mobile) wurde sie nachher in MicroSD-Karte umbenannt, unter der sie auch heute noch firmiert. Ein Grund dürfte auch gewesen sein, dass der Name Transflash sehr technisch ist und zudem keine Assoziation zu SD weckt. Schließlich ist ein Hauptverkaufsmerkmal die Kompatibilität zu den geometrisch Größeren SD-Karten (siehe weiter unten im Abschnitt Adapter). Die ersten µSD-Karten hatten eine Kapazität bis 64 Megabyte. Wie alle Entwicklungen im Speicherbereich wurden diese Grenzen sukzessive erweitert und mittlerweile sind 256GB standardmäßig erhältlich.

SDHC / SDXC: mehr Speicherplatz durch eXtended Capacity

Oft stößt man über die Bezeichnungen SDHC und SDXC. Diese Bezeichner kennzeichnen den Größenstandard der Karte. Der SDHC-Standard existiert bereits seit 2006 und ist für Karten bis einschließlich 32GB spezifiziert. Das ‚H‘ im Namen steht dabei für High Capacity, was damals einer Größe von 32GB entsprach. Jedes halbwegs aktuelle Gerät unterstützt diesen Standard und man kann beim Kauf bis einschließlich 32GB nicht auf Inkompatibilitäten treffen. 2009 wurde der Standard erweitert auf den sogenannten SDXC-Standard. Hier steht das ‚X‘ für eXtended Capacity. Micro SDXC-Karten unterstützten Kapazitäten bis 2TB, wenngleich es Karten mit so viel Speicherplatz noch nicht zu kaufen gibt. Der SDXC-Standard ist abwärtskompatibel und er können in SDXC-fähige Geräte auch SDHC-Karten eingesetzt werden. Andersrum gilt dies aber nicht. Eine SDXC-Karte kann nicht in einem SDHC-Gerät betrieben werden. Dies ist insbesondere bei älteren Geräten beim Kauf zu beachten. Im Handbuch des Herstellers finden sich in der Regel hinweise, welcher Typ Speicherkarte unterstützt wird. Ist das Gerät mit Karten >32GB kompatibel, so unterstützt es prinzipiell den SDXC-Standard. Allerdings heißt dies noch nicht, dass das Gerät mit jeder Größe klarkommt. So gibt es erst seit kurzem 256GB-Micro SD Karten und es ist denkbar, dass SDXC-Geräte nicht mit solchen Karten arbeiten. Hier hilft eine Handbuch- oder Internet-Recherche nach Erfahrungen mit großen MicroSD-Cards.

Adapter SD zu MicroSD

Micro SD-Adapter für den SD-Slot.

Mit einem solchen Adapter lässt sich eine Micro SD-Karte in einem SD-Slot betreiben.

Ein weiterer Vorteil der Micro-SD-Karten ist die Rückwärtskompatibilität zum SD-Standard. Prinzipiell sind die 8 Pins der SD-Karten auch auf der Micro-Variante enthalten, nur eben auf kleinerem Bauraum (tatsächlich hat eine SD-Karte 9 Pins, wobei hier nur eine zusätzliche Versorgungsspannung anliegt (siehe unter SD-Pinout). Dadurch ist es mit Adapterkarten möglich, die Micro-Karten auch in Standard SD-Slots einzusetzen. Somit lässt sich eine MicroSDHC oder MicroSDXC-Karte deutlich vielseitiger einsetzen. Man steckt die Karte in den Adapter und kann sie z.B. in Digitalkameras verwenden, die häufig SD-Slots einsetzen. Später kann man die Karte dann ohne Adapter in Handys oder Tablets weiterverwenden. Solche mobilen Geräte setzen zu 99% auf die Micro-Variante. Demnach sparen Karten auch Geld, indem sie die Wiederverwendbarkeit per Adapter erhöhen.

Viele Angebote für MicroSD-Karten haben solch einen Adapter bereits beigelegt. Letztlich handelt es sich dabei nur um eine Plastikhülle, die die Metallkontakte auf den größeren Abstand und andere Pinanordnung abbildet. Solche Adapterkarten funktionieren sehr zuverlässig und lassen sich problemlos in allen Endgeräten mit SD-Anschluss einsetzen.

Micro SD Verlängerung

Der Micro SD-Slot besteht aus 8 Federpins, die auf die Kontakte der µSD-Karte stoßen. Schiebt man eine Karte mechanisch auf Anschlag in den Slot hinein, legen sich die Federkontakte auf die Karte. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch SD zu Micro SD Adapter, nur dass die Federkontakte dann auf die SD-Pins übergeleitet werden. Ist der Slot schwierig zugänglich, kann man auch einen Verlängerungs-Adapter verwenden. Dies ist Flachbandkabel, die auf der einen Seite einen Micro SD-Slot haben und auf der anderen Seite das Pinlayout der µSD-Karte widerspiegeln. Mit solchen Verlängerungen kann man den Slot um ca. 20cm verlegen.

Micro SD mit WLAN / Wifi

Ein interessanter Trend sind auch Speicherkarten mit Wlan bzw. Wifi Verbindung. Solche Systeme bestehen aus einem SD-Adapter für Micro SD-Karten, der zudem einen drahtlosen Sender integriert hat. Man steckt also eine Micro SD-Karte in den Adapter und verwendet die Karte für SD fähige Geräte wie Digitalkameras. Sie schießen so viele Fotos wie sie möchten und übertragen dann die Daten per Wlan an Ihr Tablet oder Smartphone per Wifi. Sie müssen dazu die Karte nicht aus dem Gerät nehmen. Diese Karten sind eine sehr elegante Möglichkeit, Fotos per Digitalkamera aufzunehmen und diese anschließend auf einem besseren Endgerät wie z. B. IPad anzuzeigen. Damit können Sie die Digitalqualität der Schnappschüsse direkt beurteilen und müssen nicht umständlich Karten ausbauen und tauschen. Die meisten Adapter unterstützen aber leider nur SDHC-Karten mit 32GB Kapazität.

USB Adapter und Transfer

USB Transfer zur Speicherkarte mit Android

Verbindet man das Android-Handy per USB mit dem PC, so kann man im Pull-Down-Menu die Transferart wählen. Die Bilder erscheinen dann im Windows-Explorer.

Üblicherweise verwendet man Micro SD-Karten in mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smartphones. Wenn man die Daten nun auf einen PC-kopieren möchte, gibt es dazu mehrere Möglichkeiten. So lässt sich z. B. ein Smartphone per USB mit dem Rechner verbinden. Unter Android wählt man dann Mediengerät (MTP) oder Kamera (PTP) aus und der Rechner stellt eine USB-Verbindung her. Per Windows-Explorer kann man dann auf die Daten zugreifen.

USB Einbaugerät zum Lesen und Schreiben von Speicherkarten.

Typischerweise können Einbau-USB-Adapter in die Gehausefront des PCs eingelassen werden.

Eine Alternative für schnelleren Datentransfer ist ein USB-Adapter für SD- und Micro SD-Karten. Es gibt solche Geräte in verschiedenen Ausführungen. Für den Rechner gibt es zum einen Steckkarten zum festen Einbau in das Gehäuse. Diese Karten haben alle Arten von Speicherkarten-Steckplätzen und unterstützen die gängigen Formate. Eine Alternative sind USB-Adapter für unterwegs. Diese USB-Adapter sehen aus wie USB-Sticks und haben an der Seite oder hinten einen Micro SD-Slot. Beim Kauf eines USB-Adapters ist zu beachten, welche Datentransferrate bzw. Geschwindigkeitsklasse er unterstützt. Für die schnellsten SD-Karten empfiehlt sich ein Adapter mit USB3, damit der Datentransfer voll ausgereizt werden kann.

Micro SD Formatieren

Micro SD Formatieren

Micro SD-Karte unter Windows formatieren: Rechte Maustaste auf das Laufwerk und Menüpunkt anwählen.

Nach dem Kauf einer MicroSD-Karte sollte man diese formatieren. Dies kann man direkt in den meisten Endgeräten tun. Am PC steckt man die Karte in einen entsprechenden USB-Adapter und klickt mit rechter Maustaste unter Windows auf ‚Formatieren‘.

Unter Android oder anderen Betriebssystemen finden sich in den Einstellungen häufig ein Feld um die Karte zu formatieren. In Android gibt es unter dein Einstellungen->Speicher die Möglichkeit, die Speicherkarte zu formatieren.

Im Fehlerfall: Karte lässt sich nicht formatieren

Was tun, wenn sich die Karte nicht formatieren lässt? Häufig sind Fehler in der Partitionstabelle der Karte eine Ursache für mögliche Probleme. In solchen Fällen empfiehlt sich ein spezielles Tool zum Neuformatieren der Karte. Die Karte muss dann per USB-Adapter mit dem Rechner verbunden werden. Dann kann man das Tool SD-Card-Formatter verwenden, dass von der SD-Association bereitgestellt wird. Das Programm ist kostenlos und ab Windows XP bzw. Mac OS Leopard einsetzbar. Das Programm unterstützt sowohl SDHC als auch SDXC-Karten.

Schreibschutz

Schreibschutz an Micro SD-Adapter.

Es gibt auch SD-Adapter mit Schreibschutz. Schiebt man den Plastikpin links oben nach unten, kann man nur lesend auf die Karte zugreifen.

Eine mögliche Fehlerquelle kann übrigens auch der SD-Schreibschutz an der Karte bzw. Adapter sein. An manchen SD-Karten gibt es seitlich einen Schieber, der einen Schreibschutz der Karte auslöst. Dadurch wird dem Kartenlesegerät signalisiert, dass die Karte nur als ‚read-only‘ betrachtet wird. Ist dieser SD-Lock gesetzt, kann die Karte weder beschrieben noch formatiert werden.

Wiederherstellen und Recovery defekter Karten

Beim Einsatz in Smartphones kommt es häufig vor, dass bei einem Absturz des Phones auch ein Teil der Daten weg ist. Dies geht bis zu einem vollständigen Versagen der Karte. In solch einem Fall sind vermeintlich keine Daten auf der Karte mehr sichtbar, selbst wenn man sie an einen PC anschließt. Bevor man die Karte jetzt frustriert formatiert, sollte man ein spezielles Recoverytool versuchen um die Daten zu rekonstruieren. Damit lassen sich in vielen Fällen Date, Videos und Bilder von vermeintlich defekten Speicherkarten wiederherstellen. In vielen Fällen kann eine Karte sogar vollständig wiederhergestellt werden. Ein sehr gutes Tool ist das kostenlose Testdisk. Auf dieser Unterseite finden Sie weitere Informationen für eine Recovery-Anleitung von MicroSD-Karten.

Ist die Karte gar nicht mehr lesbar, hilft möglicherweise noch das direkte Verbinden der Micro SD-Karte mit einem speziellen Controllerboard. Dies beinhaltet das Anlöten von dünnen Verbindungsdrähtchen unter dem Mikroskop und das Auslesen mittels Spezialsoftware. Dieser Form der Micro SD-Recovery ist nur was für absolute Elektronik-Profis, wie das folgende Video eindrucksvoll beweist.

Größen bzw. Kapazität von Micro SD-Karten

Historisch gesehen wurden die ersten Micro SD-Karten mit Kapazitäten von wenigen Megabyte hergestellt. Mittlerweile ist die durchschnittliche Datendichte ca. um den Faktor 1000 gestiegen. Typische Speicherkarten im Mikro-Format haben Größen von 2-256 GB. Dabei sind die kleineren Karten mit 2,4 oder 8 GB mittlerweile nicht mehr stark verbreitet. Für den Preis einer 8GB-Karte bekommt man auch eine 16GB-Karte, so dass alle Karten kleiner 16GB so langsam aussterben dürften. Sehr verbreitet sind die Größenklassen 16, 32, 64 und 128 Gigabyte. Je nach Anwendungsfall kann man hier für einen günstigen Preis pro Gigabyte die passende Karte erstehen. Etwas teurer sind die 200 Gigabyte-Karten, die es faktisch nur von Sandisk und Lexar gibt. Die neuesten Modelle sind Karten mit 256 Gigabyte, die von Samsung und Sandisk erhältlich sind.

Geschwindigkeit: Class und UHS

Ein wichtiges Kaufkriterium für Micro SD-Karten ist neben der Größe natürlich die Geschwindigkeit. Dabei muss man zunächst einmal zwischen Lese- und Schreibrate unterscheiden. Die Leserate ist bei MicroSD-Karten generell höher als die Schreibrate. Letztere wiederum unterteil man in verschiedene Geschwindigkeitsklassen. Diese Bezeichnungen sind historisch gewachsen und liegen zwischen Class 0 und Class 10. Class 0 entspricht dabei keiner Mindest-Schreibrate, Class 10 sollte hingegen mindestens 10 MB/sec liefern.

Class

Übersicht über die Klassen von SD-Karten.

Geschwindigkeitsklassen von Micro SD-Karten.

Wie in obiger Abbildung ersichtlich gibt es verschiedene Logos für die Schreibrate. Der fast geschlossene Kreis mit der Zahl kennzeichnet die entsprechende Klasse. Mit einer maximalen Schreibrate von 10 MB/s ist eine Class10-Karte allerdings für heutige Verhältnisse eher langsam unterwegs. Die Klasse kennzeichnet jedoch nur die Mindestrate, eine Class10-Karte kann auch deutlich schneller als die angegebenen 10MB/s sein.

UHS

UHS-Klassen bei Micro SD-Karten.

Übersicht über die UHS-Schreibraten.

Aus diesem Grund wurde zudem die Bezeichnung 'Ultra High Speed' (UHS) eingeführt. Streng genommen kennzeichnet dies nur eine neuere Generation von Karten, die deutlich schneller gelesen werden können. Intern haben UHS-Karten eine höhere Busrate. Es gibt dort die Kennzeichnung U1 mit mindestens 10 MB/s Schreibrate sowie U3 mit mindestens 30 MB/s Schreibrate. Des Weiteren unterteilt man noch in UHS-I und UHS-II. Dies sind neue SD-Standards mit mehr Leitungen, die Raten bis zu 312 Mbytes/s erlauben. Details zu diesen Eigenheiten sind in diesem Artikel zur Busrate aufgeführt.

Hersteller

Die bekanntesten Hersteller für SD- und MicroSD-Karten sind Samsung, Sandisk, Toshiba, Lexar, Kingston und Transcend. Samsung ist mit den Marken Evo, Evo+, Pro und Pro+ vertreten. Bei Sandisk heißen die Marken Ultra, Extreme, Extreme Plus und Extreme Pro. Toshiba ist mit der beliebten Reihe Exceria und Exceria Pro dabei. Lexar vertreibt die Karten nach fiktiver Geschwindigkeitsrate 300x, 633x, 1000x und 1800x. Letztere Reihe ist eine UHS-II U3-Karte mit Leseraten bis zu 270 MB/s. Kingston ist mit der SDC-Reihe vertreten und hat auch noch ältere Class 4 Karten im Programm.